Lombok_Senggigi Beach_Indonesia
Reiselust

Bali & Lombok // Reiseroute und Lieblingsorte

Nach unserem dreitägigen Zwischenstopp in Singapur ging es im Anschluss nach Indonesien, genauer gesagt nach Lombok, Gili Trawangan und Bali. Ich war schon total gespannt und voller Vorfreude, denn dorthin wollte ich schon sehr lange reisen. In diesem Beitrag zeige ich euch die Reiseroute und welche Orte mein Herz gewonnen haben. Am Ende gibt es noch einen kleinen Reality Check, denn meiner Meinung nach sollten wir einige Punkte auf dem Schirm haben, wenn wir nach Indonesien reisen. Aber fangen wir erstmal mit der Route und den Lieblingsorten an:

Padang Bai (Bali) – Senggigi (Lombok) – Senaru (Lombok) – Gili Trawangan – Ubud (Bali) – Canggu (Bali)

Bali_Lombok_Rundreise

Padang Bai // Entspannen am Strand

Nach unserer Landung in Denpasar sind wir direkt nach Padang Bai gefahren, wo wir eine Übernachtung gebucht hatten. Wir wollten direkt am nächsten Tag per Speedboat nach Lombok übersetzen. Hier kam direkt Bali-Feeling auf, denn allein der Spaziergang durch den kleinen Hafenort mit Blick aufs Meer, die kleinen Tempel und Opfergaben der Bewohner, die vielen Motorroller, die grünen Wälder im Hintergrund – jap, das ist Bali! Wir genossen den Nachmittag und Abend am White Sand Beach, ein kleiner, aber sehr feiner Strand, den uns die Inhaberin unserer Unterkunft empfohlen hatte.

White Sand Beach Padang Bai Bali
White Sand Beach – Padang Bai

Senaru, Lombok // Wandern an Wasserfällen

Lombok ist wirklich eine wunderschöne Insel. Hier habe ich im weiteren Verlauf der Reise ganz klar den Vergleich gegenüber Bali ziehen können: Lombok ist noch weitaus ursprünglicher und weniger touristisch als Bali. Das hat mir besonders gut gefallen. Weniger Verkehr, weniger Trubel und mehr Ruhe. In den zwei Tagen, die wir dort waren, konnten wir natürlich nur einen Bruchteil der Insel sehen. Jedoch haben mir neben den wunderschönen Buchten auf dem Weg in den Norden vor allem die dortigen Wasserfälle Sendang Gile und Tiu Kelep gefallen.

Sendang Gile
Tiu Kelep_Wasserfall_Lombok
Tiu Kelep

Gili Trawangan // Chillen auf der Partyinsel

Das mag sich jetzt merkwürdig anhören, aber als ich auf Gili Trawangan ankam, dachte ich erstmal: Hui – hier ist aber gut was los. Es war wirklich Partystimmung all over auf der Hauptpromenade und ja, das hatte ich natürlich im Vorfeld gelesen. Allerdings war mir nicht klar, dass es dann wirklich so krass sein würde. Und wir waren wohlgemerkt im Juni da, was offiziell noch als Nebensaison gilt. Nicht gerade der ideale Ort, um das zu haben, was ich haben wollte: Ruhe! Das lag daran, dass mein Affenbiss, den ich mir auf Lombok zugezogen hatte, mich doch ziemlich auf Trab gehalten hat.

Daher war es für mich persönlich denkbar ungünstig, dass es keinen motorisierten Verkehr auf Gili T gibt (was ich sonst begrüße!). Bis zum Hotel habe ich es humpelnd und mit vielen Pausen letztlich doch noch geschafft, weil ich unter keinen Umständen eine Pferdekutsche nutzen wollte. Danach fühlte ich mich so erschöpft, dass mich auf unsere Veranda gesetzt habe und mich die nächste Zeit nicht von dort wegbewegt habe. Daher konnten wir auch nicht Gili Air und Gili Meno besuchen, was wir als Tagesausflüge geplant hatten – leider! Ich hätte mir gerne selbst ein Bild von den beiden Nachbarinseln gemacht.

Gili Trawangan

Ehrlich gesagt, hatte ich in den drei Tagen an der Situation ordentlich zu knabbern. Das war mein persönlicher Reisetiefpunkt, vor allem gesundheitlich. Ich konnte kaum drei Schritte gehen ohne massive Schmerzen trotz sehr starker Schmerzmittel. Das soll kein Mimimi-Post sein, aber manchmal ist alles eben nicht so super und ganz manchmal auch einfach scheiße. Punkt! Aber wichtig war, mich da wieder raus zuziehen und dankbar zu sein. Hey, ich bin in Indonesien! Daher habe ich die Tage am Pool und auf unserer Veranda verbracht und und die Zeit zum Quatschen, Lesen, Schreiben und Podcast hören genutzt.

Ubud, Bali // Unterwegs in den Wäldern

Wenn mich ein Ort auf Bali gepackt hat, dann war es Ubud. Diese Wälder, dieses satte Grün, diese Stille – Wahnsinn. Ich hätte mich den ganzen Tag im Grün der Wälder aufhalten können, denn das kam für mich einer Meditation gleich. Tatsächlich hat Ubud mit sehr geholfen, mich nach der OP in Denpasar zu erholen.

Besonders gut haben mir neben den Wäldern direkt um unser Hotel herum die ursprünglichen Reiseterassen gefallen. Ich betone „ursprünglich“, denn die Reisterrassen von Tegalalang, der Hotspot nahe Ubud, hat mich etwas enttäuscht zurückgelassen, denn es war dort sehr touristisch und nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Zugang zu den Terrassen erlangte man nur durch Cafés und Restaurants. Nein, danke, da war ich raus. Tegalalang hatte für mich einfach nichts mit den Reisterrassen zu tun, die Bali ausmachen. Das ist aber sicher auch Geschmackssache. Da sind wir lieber zu Reisterrassen weitergezogen, wie ihr sie hier auf dem Bild seht.

Eine halbwegs sportliche Aktivität hat mich dann endgültig aus der leichten Depri-Stimmung geholt: Schaukeln 🙂 Auf einer riesigen Schaukel in den Wälden Ubuds zu sitzen machte mein inneres Kind ziemlich glücklich. Eine Prise Nervenkitzel war auch dabei, denn die Schaukeln waren ziemlich hoch und reichten weit in den Urwald hinein, der sich unter meinen baumelnden Füßen erstreckte. Die professionellen „Anschubser“ haben wirklich vollen Körpereinsatz gezeigt und sich mit ihrem ganzen Körper (!) an die Schaukel gehangen, wenn sie mich angestoßen haben – ziemlich abgefahren!

Canggu, Bali // Essen in den besten Cafés

Sagenhaft gut gegessen habe ich vor allem in Canggu. Der Ort kann kulinarisch wirklich begeistern! Canggu ist, wie viele Orte auf Bali, ein Mekka für Vegetarier und Veganer. Hier gibt es so viele tolle Bars, Cafés und Restaurants – wir waren definitiv zu wenig Tage da, um in allen zu essen! Vor allem die veganen Burger im Pentalon Supershop und der Kuchen im Beetlenut Café haben es mir sehr angetan. Selbst meine Reisebegleitung, die sonst die-hard-Fleischesser ist und noch nie im Leben ein veganes Gericht zu sich genommen hat, konnte von der veganen Köstlichkeit überzeugt werden.

Canggu_Food
Veganer_Burger_canggu
Kuchen_Canggu

Die Schattenseiten im Paradies

Kleiner Disclaimer: Wer nur die positiven und „instatauglichen“ Seiten der Reise lesen wollte, klickt jetzt besser weg. Denn wo so viel Licht ist, ist auch Schatten. Bali, Lombok und die Gilis sind für viel Traumreiseziele und keine Frage, es ist auch wirklich an vielen Orten sehr schön. Allerdings ist es auch sehr, sehr touristisch, allen voran auf Bali, etwa an den Hauptattraktionen oder auch im Zentrum von Ubud. Lombok, so war mein Gedanke, könnte Bali vor 10 Jahren sein, weil es einfach ruhiger und ursprünglicher war.

Wir haben mit vielen Balinesen gesprochen, die sagten, dass die Touristenbesuche auf Bali in den letzten 10 Jahren massiv nach oben gegangen sind. Hinzugekommen ist auch der große Bevölkerungszuwachs der Balinesen selbst. Und diese Entwicklung wird an vielen Stellen deutlich: Sehr viel Müll, verunreinigte Luft, vom Meer ganz zu schweigen. Die Infrastruktur ist mit der Masse an Rollern und Menschen einfach überfordert. Ein Beispiel: Das Krankenhaus war ca. 15 km von unserer Unterkunft entfernt und wir haben 1,5 Stunden für einen Weg (!) mit dem Taxi benötigt. Wenn ihr das alle 2-3 Tage machen müsst, könnt ihr euch vorstellen, wie sehr mich das gestört hat. Zudem hat es mich einfach kolossal aufgeregt, a) für so eine Strecke ein Auto nehmen zu müssen und b) so viele Abgase damit zu verursachen – von der Zeit, die drauf gegangen ist, mal ganz abgesehen.

Ursache und Wirkung

Ich will nicht die Augen davor verschließen, dass wir, dass ich persönlich, Teil des Problems bin, denn ich bin dort hingereist. Es zeigt daher umso deutlicher, dass wir alle etwas tun müssen, um die Situation, sei es auf Bali oder global gesehen, zu verbessern. Stichwort „Flight-Shaming“: Es wäre natürlich am besten, wenn wir gar nicht mehr fliegen würden und alles 100 % ökologisch richtig machen, aber wer macht das schon?

Wir lernen alle und sind nicht perfekt und solange wir versuchen, einen ökologischen Beitrag zu leisten und im Alltag möglichst viel umstellen, ist das ein Anfang: Weniger Gemüse und Obst in Plastik verpackt kaufen, naturfreundlichere Reinigungsmittel verwenden, mehr mit dem Fahrrad fahren, den Fleisch- und Kleidungskonsum reduzieren, Projekte unterstützen, mit Familie und Freunden darüber sprechen…Es gibt unzählig viele Dinge, die wir jetzt, heute schon tun können und das ist ein Anfang. So unterstütze ich u. a. One Earth – One Ocean, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Weltmeere von Plastik zu befreien. Zudem habe ich meinen Flug über atmosfair kompensiert, was ich mit jedem Flug seit letztem Jahr mache.

Auch ich kann noch viel lernen und will trotzdem jetzt schon dazu beitragen, dass wir alle noch ein wenig länger hier auf dieser wunderbaren Erde leben können. Daher hat dieser Urlaub mir auf mehreren Ebenen nochmal ins Bewusstsein geholt, was wirklich wichtig ist im Leben: Gesundheit, sei es die eigene oder die der Umwelt, Dankbarkeit und Bewusstsein für das eigene Glück.

Lombok
Sendag Gile Wasserfall
Padang Bai_Bali

Wart ihr schon mal in Indonesien? Stehen Bali, Lombok und die Gilis auf eurer Reisewunschliste? Oder bevorzugt ihr andere Länder?

6 Comments

  • Alena

    wow, was für eine absolute Traumreise! Bali steht noch ganz oben auf meiner Liste und ich würde das so gerne mal erleben! Danke für die tollen Tipps und Impressionen – ich hab schon wieder Fernweh… !

    Liebst,
    Alena
    lookslikeperfect.net

    • Kulturblazer

      Hi Alena,
      es lohnt sich auf jeden Fall! Allerdings denke ich manchmal, durch Instagram & Co. werden verstärkt nur die wunderbaren Seiten des Landes gezeigt, ohne zu berücksichtigen, dass es durch diesen Tourismushype auch Schattenseiten gibt, die dem Land (und der Umwelt dort) durchaus zu schaffen machen.
      Ganz herzliche Grüße!

  • Wonderful Fifty

    Liebe Vanessa, ich war schon sehr gespannt, wie es dir auf deiner weiteren Reise ergangen ist und welche Erfahrungen du gemacht hast. Indonesien selbst kenne ich noch überhaupt nicht, aber dank deines Beitrags kann ich an deinen Erlebnissen teilhaben und die Fotos vermitteln einen wunderbaren Eindruck. Es tut mir natürlich total Leid für dich, dass aufgrund des Affenbisses nicht alles so gelaufen ist, wie du es dir vorgestellt hat. Dennoch hast du dich auf das Positive konzentriert und die Zeit entsprechend mit Lesen, Schreiben und dergleichen verbracht. Ich halte mich bei Reisen auch gerne nach Möglichkeit von den richtigen Touristenhochburgen fern und erlebe das pure Land. Die Schaukel sieht ja echt genial aus und es muss einfach ein wunderbares Gefühl sein, da hoch oben zu schwingen und von den leckeren Essensfotos ganz zu schweigen, da würde ich am liebsten gleich mal zugreifen.
    Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe

    • Kulturblazer

      Hallo Gesa,

      vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich, dass ich dir einen Eindruck über das Land vermitteln konnte.
      Es war zwischendurch echt anstrengend, nicht in so ein Selbstmitleidsloch zu fallen, was echt lächerlich ist angesichts der Tatsache, dass es weitaus Schlimmeres gibt. Wenn man dann allerdings nachts in einem fremden Land im OP-Saal liegt und auf die Vollnarkose wartet, wird einem schon anders. Daher kann ich sagen, dass diese Reise nochmal einen besonderen Platz in meinem Herzen gefunden hat, denn Bali hat mich auf seine ganz besondere Art herausgefordert. Hört sich vielleicht banane an, ist aber irgendwie so.
      Liebste Grüße an dich!

  • Nicole

    Ich finde es super, dass du beide Seiten beleuchtest: Die guten und die schlechten, das wird ja oftmals bei solchen Beiträgen vernachlässigt, ist finde ich aber auch wichtig um ein realistisches Bild eines Ortes zu zeigen. Das mit dem Müll finde ich auch immer schlimm :/. Da könnte man so leicht viel mehr tun und nichts passiert. Ich achte ja darauf so wenig Plastik wie möglich zu kaufen, aber da immer noch so viel verpackt ist, komme ich da nicht drum herum, gerade auf dem Land, wo wir jetzt auch keine große Auswahl an Supermärkten haben. Das Konzept Unverpackt hat man halt auch nur in den Großstädten. Mir ist es nämlich ein Rätsel wieso Obst und Gemüse, aber auch sowas wie Nudeln noch mal verpackt werden muss. Die Packungen sind dann auch immer so groß, dass man es als kleiner Haushalt dann auch gar nicht schafft alles zu essen. Das nervt.

    Aber zurück zum Thema: Traumhaft sehen die Strände und die Natur aber definitiv aus. Da kokmmt Fernweh auf. Auch das Essen sieht super lecker aus, für mich als Laktoseintolerante Person ist Vergan da auch ne schöne Alternative, wenn ich unterwegs bin. Gerade vegane Kuchen esse ich mittlerweile total gerne.

    Das mit deinem Affenbiss ist aber auch echt heftig. Kann mir vorstellen, dass es dir dann nicht so gut ging und du auch ein Tief hast. Sowas will man natürlich im Urlaub nicht erleben :/. Ich hoffe mittlerweile bist du wieder komplett genesen?

    Dankeschön für dein liebes Kompliment Vanessa <3. Ja da saß ich echt ganz schön lange dran, aber hat auch Spaß gemacht mich im Vorfeld mit Nadine auszutauschen und gemeinsam zu rätseln, was uns für welche Lücke einfällt :D.

    Die Szene auf der Toilette wird für mich immer eine der Beste der Serie bleiben. Die ist einfach so gelungen und bleibt im Kopf.

    Jaa die Serie ist sonst echt klasse, deshalb verstehe ich auch nicht, wieso man dieses doofe Liebesdreieck einbauen musste xD.

    • Kulturblazer

      Heyy Nicole,
      danke dir für dein tolles Feedback! Die Infrastruktur ist einfach überfordert mit der Masse an Leuten, die Bali besucht. Dafür ist die Insel nicht ausgelegt. Aber es gibt zum Glück auf viele Insta-Accounts, die zeigen, wie man helfen kann, das finde ich sehr wichtig. Nur wie so oft, wollen viele Leute das auch gar nicht sehen, aber es gehört dazu. Wenn man ein Land besucht, dann auch mit allen Facetten und nicht nur der Fassade.

      Plastikverpackungen nerven mich auch, aber genau wie du versuche ich mein Möglichstes. Immerhin sehe ich selbst bei uns schon Leute, die zum Bäcker mit ihren eigenen Dosen & Tüten gehen, also es wird, es wird. Langsam, aber stetig. Nichtsdestotrotz führe ich auch gerne noch hitzige Diskussionen über den Sinn und Unsinn davon, denn viele sagen noch: „Was bringt es denn, wenn ICH jetzt darauf verzichte, das macht doch keinen Unterschied.“ DOCH!

      Mein Affenbiss ist mittlerweile verheilt in dem Sinne, dass die Wunde zu ist, aber bis das ganze Gewebe darum wieder richtig „am Start“ ist, mal von der Narbe selbst abgesehen, wird es sicher noch einige Zeit dauern…jetzt kommt ja erstmal die Lange-Hosen-Zeit, mal schauen, wie es sich dann entwickelt.

      Du steckst auch soviel Liebe in deine Beiträge, das finde ich einfach nur toll!
      Ganz viele liebe Grüße!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner