Bacalar_Mexiko
Reiselust

Reisejunkie // Der letzte Feinschliff

Nachdem ich euch gezeigt habe, wie ich im ersten Step meine Reisen plane, geht es jetzt an den Feinschliff. Dazu gehört etwa die Verpflegung, die gerade bei Rundreisen (und vor allem bei mir!) eine wichtige Rolle spielt. Auch die Aktivitäten sollten geplant werden, um das bestmögliche Erlebnis zu haben. Zum Schluss gehe ich nochmal auf meine Übersichten ein, die ich mir für jede längere Reise mache, um nicht den Überblick zu verlieren.

Verpflegung

Ein ganz wichtiger Teil für mich persönlich als Foodie: Verpflegung. Deswegen kommt der Punkt als Erstes! Auf unseren Roadtrips haben wir immer in Supermärkten Dinge eingekauft, die wir unterwegs gut snacken konnten: Müsliriegel, Nüsse und Gemüse, das man gut unterwegs schneiden kann wie Paprika, aber auch Obst wie Bananen oder Äpfel. Zudem haben wir uns auf der Ost- und Westküstentour einen kleinen Toaster und eine Kühlbox gekauft. So konnten wir auch Bagels oder English Muffins mit Cream Cheese frühstücken oder auch mal Joghurt essen. Gerade wenn es kein Frühstück im Motel gab und/oder wir keine Zeit oder Möglichkeit hatten, außerhalb zu frühstücken. Da in nahezu jedem Motel in den USA Eismaschinen vorhanden sind, haben wir unsere Kühlbox immer sehr easy bestücken können und konnten so diese Produkte gut lagern.

Sich richtig gesund zu ernähren, ist bei einem Roadtrip nämlich gar nicht so einfach, aber mit ein wenig Aufwand durchaus möglich. Wir haben nie selbst gekocht, da wir nur in Motels, Hotels oder B&Bs übernachtet haben. Bei unserer Reise nach NYC haben wir das erste Mal über Airbnb gebucht und dabei ein ganz tolles Apartment gefunden, in dem auch eine Küchenzeile vorhanden war. Aber selbst diese haben wir nur für das Frühstück genutzt, sonst waren wir unterwegs essen. Je mehr Selbstverpflegung ihr plant, desto mehr Sparpotential habt ihr, aber dafür solltest ihr dann Faktoren wie Zeit (für das Kochen und den Einkauf) und Ausstattung der Unterkunft berücksichtigen. Gerade in teureren Reiseländern wie Island kenne ich viele Reisende, die sehr auf Selbstversorgung setzen, da die Kosten für Auswärtsessen sehr hoch sind und sei es nur für eine einfache Pizza.

Für unsere Reise nach Indonesien mache ich mir da gar keine Sorgen. Ich liebe die fernöstliche Küche und gerade Bali ist das Foodie-Paradies schlechthin, besonders für Vegetarier und Veganer. Ich bin so gespannt, welche tollen Cafés und Warungs (das sind die typisch indonesischen kleinen Lädchen und Wagen, wo Essen verkauft wird) ich dort finden werde.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten

Nachdem ich mich informiert habe, welche Aktivitäten ich auf der Reise machen möchte und wo diese auf der Route legen, geht es darum zu schauen, wie das am besten in die Tagesplanung passt. Wir versuchen so zum Beispiel immer, möglichst nah an populären Sehenswürdigkeiten zu übernachten, um schon früh morgens dort zu sein und die Besuchermassen zu vermeiden.

Bestes Beispiel: Chichén Itzá, die bedeutendste Mayastätte in Mexiko. Ein klassisches Ausflugsziel für alle Touristen, die aus Cancún und Umgebung anreisen. Auch viele Kreuzfahrtgäste, die auf Karibikkreuzfahrten in den Häfen anlegen, buchen häufig Tagestouren dorthin. Und diese Touren rollen meist gegen Mittag scharen- und busweise an. Dann wird es voll. Richtig voll. Ein solches Bild von El Castillo, der Pyramide des Kukulcán, ohne andere Menschen zu machen, ist dann nicht möglich:

Mexiko_Chichen Itza_El Castillo
El Castillo, die Pyramide des Kukulcán

Je früher man da ist, desto früher hat man alles gesehen und kann dann gehen, wenn der große Ansturm kommt. Bisher hat dies immer richtig gut funktioniert. Unter Umständen bedeutet das manchmal, (sehr) früh aufzustehen: Als wir in Jordanien waren, sind wir schon um 4 Uhr morgens losgefahren, damit wir zum Sonnenaufgang um 6 Uhr in der Felsenstadt Petra waren. Es war einfach fantastisch, so allein den frühen Sonnenaufgang auf dem Felsplateau zu genießen! Den Aufwand war es bisher jedenfalls immer wert.

Reisefoto_Jordanien_Petra_Felsenstadt
Petra, Jordanien

Für Indonesien stehen neben Stand-Up-Paddling u. a. auf jeden Fall Yoga in Ubud und eine Besteigung des Vulkans Batur an! Diese beginnt quasi mitten in der Nacht, damit man zum Sonnenaufgang passend auf dem Vulkan ist. Also wieder früh aufstehen. In Singapur wollen wir uns ebenfalls einige Sehenswürdigkeiten ansehen, wie Gardens by the Bay, Stadtviertel wie Little India, Chinatown und das Kolonialviertel.

Planübersicht

Bei Planübersicht meine ich keine Packliste (die gibt es für meinen Rücksackurlaub nach Bali hier). Was ich meine, sind Listen im Sinne einer Budget-  und Reiseübersicht.

Budgetübersicht

Die Kostenübersicht an sich, also eine Budgetplanung, habe ich im ersten Teil schon beschrieben. Hinzukommen während der Feinplanung noch die Posten für Verpflegung, falls diese nicht in den Unterkünften inkludiert ist, sowie die Kosten für die Aktivitäten. Ein bisschen großzügiger planen als Puffer schadet hier nie! So erlebt ihr keine böse Überraschung. Bestenfalls freut ihr euch, wenn ihr unter dem Budget bleibt und trotzdem nicht das Gefühl hattet, am falschen Ende gespart zu haben. Was für den einen Komfort im Hotel ist, ist für den anderen vielleicht die Verpflegung und für jemand anderen eher die Sehenswürdigkeiten, die mehr kosten dürfen. Setzt da eure Prioritäten, um euch klar zu werden, was euren Urlaub richtig gut werden lässt!

Reiseübersicht

Wie ihr bis hierhin gemerkt habt, gehöre ich zu den Menschen, die gern planen. Es gibt genug Leute, die sagen: Eine Reise ist zum Entspannen da, wo man alles mal ein bisschen auf sich zukommen lassen sollte. Jaa, durchaus, aber ich möchte immer möglichst viel sehen, wenn ich an einem Ort bin. Um das effizient zu machen und das Beste rauszuholen, überlege ich mir eben schon vorher, was ich sehen möchte. Für mich klappt das sehr gut. Ich hatte nie das Gefühl, mich im Urlaub zu sehr einem Plan unterworfen zu fühlen. Viele Dinge lasse ich auch auf mich zukommen, gerade wenn es Aktivitäten sind, die nicht so planungsbedürftig sind (aufgrund kurzer Anfahrt, nicht stark wetter- und zeitabhängig, etc.).

Größere Aktivitäten bedürfen meist etwas mehr Planung, unter Umständen auch Buchungen einige Wochen im Voraus. So sollte man z. B. für das Anne-Frank-Haus in Amsterdam immer immer immer zwei Monate vorher die Tickets buchen. Ansonsten hat man nur noch die Chane, am selben Tag online welche zu kaufen. Die Warteschlange auf der Internetseite ist nicht zu unterschätzen! So heißt begehrt können Sehenswürdigkeiten sein.

Auf meiner Reiseübersicht habe ich aufgeführt, was für welchen Tag ungefähr ansteht, welche Orte wir besuchen wollen, was wir dort machen wollen, etc. Sollten wir mal spontan aufgrund von Wetterbedingungen oder anderen Einflüssen etwas umplanen, laufen wir nicht Gefahr, irgendwas zu vergessen. Ich kann mir nämlich nichts Schlimmeres vorstellen, als (spätestens auf dem Weg nach Hause) dazusitzen und festzustellen: Mist, in Ubud wollte ich doch eigentlich noch XY machen, das habe ich total vergessen! So schnell kommt man schließlich nicht nochmal in viele Länder. Auf meinen Reisen bekomme ich nämlich so viele Eindrücke, dass ich durchaus Dinge vergesse, wenn ich sie mir nicht aufschreibe.

Diese Aspekte, zusammen mit den Punkten aus dem ersten Teil machen für mich die Planung einer erlebnisreichen Reise aus. Ich hoffe, ich konnte euch damit einen Einblick geben und vielleicht kann euch der ein oder andere Tipp ja helfen!

Habt ihr ein besonderes Vorgehen, wenn es um eure Reiseplanung geht? Habt ihr auch selbst erstellte Reiselisten oder lasst ihr alles auf euch zukommen?

7 Comments

    • Kulturblazer

      Liebe Jimena,

      danke dir! Ich habe mich über das Thema auch gestern mit einer Freundin unterhalten, die das genaue Gegenteil ist. Bei ihr ist Flug das einzige, was fest gebucht ist, Unterkunft vielleicht auch noch, aber vorab guckt sie sich da gar nicht so viel an und überlegt, sondern lässt sich dann vor Ort treiben und schaut spontan. Das würde mich total kirre machen 😀 Wohin reist du denn gerne?
      Viele Grüße!

  • Nicole

    Wir sind da echt gleich: Ich plane reisen auch, einfach weil ich halt auch viel sehen möchte und man auch spart, wenn man bei Sehenswürdigkeiten frühzeitig Tickets online bucht. In London haben wir dadurch auch Geld gespart, die Tickets für den Tower sind online etwas günstiger. Das lohnt sich also schon die Aktivitäten etwas durchzuplanen. Das heißt ja dann nicht, dass man im Urlaub total unflexibel ist, nur weil man einige Sehenswürdigkeiten schon fest einplant und schaut, was liegt in der Nähe. Ich finde das auch Effizient. Trotzdem: Kann man dann ja noch was umschmeißen und frei entscheiden ,was man danach oder davor macht.

    Bei mir waren bisher die meisten Reisen eine Mischung aus Selbstverpflegung und auswärts essen, gerade wenn wir jetzt kein Frühstück im Hotel dabei hatten (wie in London, da sind wir morgens immer einfach in den Supermarkt oder zum Bäcker und hatten für Abends dann günstige, aber hochwertige Lokale vorab recherchiert. London ist da ja auch nicht gerade billig. Als Nachmittagsnack haben wir im Supermarkt auch Obst mitgenommen bzw. ich habe im Supermarkt laktosefreie Brownies entdeckt die der Wahnsinn waren – so gab es dann auch mal was Süßes) oder wir nicht in einem Hotel übernachtet haben, wie Mobil Homes. Da holen wir auch immer morgens beim Bäcker frühstück und meist wird nur Abends auswärts gegessen. So lässt sich doch einiges sparen.

    Dankeschön für dein liebes Kommentar Vanessa,
    das freut mich zu hören, dann schon einmal viel Spaß bei „Stranger Things“, sobald die Serie online ist.

    Ich habe mit „Gotham“ mittlerweile angefangen, aber brauche gerade etwas um damit warm zu werden. Bin nicht so begeistert von der Lizenzsache und dem ganzen Plot um das Schwert. Aber zumindest letzteres ist mittlerweile wohl abgehakt. Somit kann der Rest der Staffel nur besser werden. „Peaky Blinders“ kenne ich bisher nur vom Namen, aber so viele schwäremn davon. Wie gefällt es dir denn bisher?

    Staffel 2 ist halt echt nicht der Knaller. Wenn du dich schon mit S1 schwergetan hast ,dann wird S2 echt ne Qual und ich würde dir dann eher von der Serie abraten. Mit „House of Cards“ bin ich ja hingegen nicht warm geworden. Ich hatte mir, bevor ich ein Netflix Account hatte, die erste Staffel auf DVD gekauft, aber die nie zu Ende geschaut. Zwar meinen immer alle, dass das Finale echt heftig ist und es dann richtig gut wird, aber mich muss eine Serie zumindst nach der Hälfte der Folgen abholen, damit ich dranbleibe und eine Staffel beende.

  • Sarah

    Sehr interessant! Ich gehe ähnlich wie du vor und habe immer ein kleines Notizbuch, in dem ich aufschreibe, wo ich hin will und wie ich dort am besten hinkomme. Manche Dinge, mache ich dann aber auch spontan vor Ort. Natürlich kommt es auch immer darauf an, wo und mit wem ich gerade unterwegs bin und wie gut ich das Land oder die Sprache kenne 🙂
    Liebe Grüße
    Sarah

    • Kulturblazer

      Liebe Sarah,
      für Bali habe ich mir auch ein neues Notizbuch gekauft, das ich dann auch als Reisetagebuch nutze, um für mich nochmal Erinnerungen an den Urlaub festzuhalten.
      Mit der Sprache stimme ich dir zu, das wird für Indonesien eher schwierig für mich 🙂 In Mexiko war es auch sehr hilfreich, Spanisch sprechen zu können. Gerade in Gegenden unseres Roadtrips, die fernab vom Tourismus waren, hilft Englisch nicht mehr weiter 😀 Es entsteht direkt eine ganz andere Verbindung, wenn man mit den Menschen ihre Muttersprache sprechen kann – es fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.
      Viele Grüße!

    • Kulturblazer

      Hi Dorie,
      zumindest versuche ich die Pläne als Richtlinie zu nehmen – denn gerade bin ich ja in Indonesien und stelle fest, dass es auch öfter nicht so funktioniert, wie gedacht. Selbst Planung bringr logistische Probleme mit sich 🙂 Aber ich bin jetzt schon absolut dankbar, mich für einen Rucksack entschieden zu haben!! 😀
      Liebe Grüße an dich!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner